EuroShop 2017: Die aktuellen Trends am POS

  • Die Euroshop 2017 stellt die digitale Zukunft des POS in den Mittelpunkt der Ausstellung.

  • Präsentiert werden Digital-Signage-Lösungen und self-checkout-systeme.

Atemberaubend und zukunftsweisend. Mit diesen Worten beschreiben die Veranstalter der EuroShop 2017 die diesjährige Messe. In 18 Hallen und erstmalig unter dem Motto von sieben Erlebnisdimensionen konnten über 2.300 Aussteller aus aller Welt ihre kreativen Ideen und Erfindungen knapp 113.000 Besuchern präsentieren. Damit ist die EuroShop weltweit die größte Einzelhandels-Fachmesse. Gleichzeitig ist sie Diskussionsforum, Trendsetter und ein Feuerwerk innovativer Entwicklungen im Einzelhandel.

Das volle Programm digital bitte!

Als Besucher der EuroShop wird klar: In Zukunft darf der digitale Bereich nicht mehr nur als Add-On betrachtet werden. Er muss als integriertes und organischer Teil einer gesamten Strategie gelten. Kunden erwarten, dass jeder Service Online sowie im stationären Geschäft ohne Einbußen mit größtmöglichem Komfort verfügbar ist. Die Aussteller haben dieses Problem verstanden und bieten zahlreiche Omnichannel-Lösungen.

Das Unternehmen tarent beispielsweise hat das ausgeklügelte System sellfio entwickelt. Sellfio stellt Self-Scanning und Self-Checkout via Online Payment in den Mittelpunkt. Der Kunde kann auf seinem Smartphone per App seine Einkaufsliste erstellen. Diese App ist mit einem Kundenkonto verknüpft und ermöglicht, dass der Kunde über ein im Einkaufswagen installiertes Display sein Konto aufrufen, Einkaufslisten abrufen und Rabatte einlösen kann. Ein iBeacon-System ermöglicht eine sehr genaue Instore-Navigation. Dem Kunden hat die Option, seine Einkäufe selbst zu scannen. Dadurch werden Self-Checkout-Systeme vereinfacht. Die Highlight Funktion bietet ein „Just Walk Out Shopping“ – ähnliches Prinzip wie Amazons erster Amazon-Go-Shop. Der Kunde kann seine Zahlungsdaten in seinem Kundenkonto hinterlegen und bezahlt bei Verlassen des Geschäfts durch Eingabe des PINs auf dem Display.

Die Vorteile sind nicht zu übersehen: Einzigartige Shopping-Erlebnisse und individuelle Angebote und Werbung auf Basis der gesammelten Daten. Die App ist das Kernprodukt, alle anderen Funktionen optionale Module – dadurch wird das Konzept interessant für große Supermarktketten wie auch für kleinere Stores. In Nord- und Osteuropa werden solche Lösungen bereits in der Praxis umgesetzt, es ist also nur eine Frage der Zeit bis in Deutschland derartige Shopping-Konzepte Einzug halten.

Erlebnisse binden: Per Touchscreen Kunden erreichen

Ein weiterer erkennbarer Trend: Digitale Mittel sind kein reines Informationsmedium. Die unzähligen Eindrücke auf der Messe wirken wie ein Wettbewerb um das eindrucksvollste Erlebnis. Unser Gewinner: interaktive Digital Signage Systeme, visuelle Analyse-Tools und OLED-Technologie. Der Hersteller gekartel hat eine beeindruckende Lösung für Maggie entworfen: Den Rezept-Finder. Via Touchscreen können potentielle Kunden Lieblingszutaten zusammenstellen, die Software kombiniert die Komponenten zu einem Rezeptvorschlag mit einem passenden Maggie-Produkt und druckt es zusammen mit einer Einkaufsliste aus. Das interaktive Display ist mit einem Aufsteller kombiniert. Auf dem Display sind verschiedene Maggie-Produkte präsentiert. Zudem gibt es einen Drucker im Kochtopf-Look. Der Rezeptefinder erzeugt ein einzigartiges Einkaufserlebnis und schafft bleibenden Eindruck mit Mehrwert für Kunden, Marke und Einzelhändler.

Digital Signage Trend: intelligent und transparent

Ein weiteres Trend-Objekt waren visuelle Analyse-Tools. Am besten umgesetzt wurde das Konzept im Sensape Chimp. Auf der Viscom 2016 durften wir bereits Bekanntschaft mit dem Analyse-Tool machen. Das System ermöglicht Interaktionen mit dem Gegenüber, hält der Kunde beispielsweise eine Kekspackung vor die Kamera druckt der Maggie Rezeptfinder einen passenden Rezeptvorschlag aus. Doch der Sensape Chimp liefert noch weitere Features: Er erkennt Eigenschaften seines Gegenübers wie beispielsweise Alter, Grundstimmung oder Aufmerksamkeit. Daraufhin liefert er maßgeschneiderten Content, wie zum Beispiel lustige Sprechblasen und ermöglicht die Erhebung von Statistiken zu Ihrer Zielgruppe. Ebenso ermöglicht dieses System eine virtuelle Beratung.

Das Beispiel eines Softwareentwicklers, die Beratung vor dem Kauf eines Laptops, zeigt, dass vor allem bei Produkten, die auf Grund von Fakten ausgewählt werden, die Beratung in Zukunft wahrscheinlich zunehmend von virtuellen Beratern übernommen wird. Visuelle Analyse-Tools werden von vielen Herstellern angeboten und können auch ohne ein Display verwendet werden, wenn man nur Informationen über seine Zielgruppe sammeln möchte.
Oder man setzt noch einen drauf und verwendet die Technologie mit einem weiteren Messehighlight: Transparente Displays mit OLED Technologie. OLEDs sind selbstleuchtend, im inaktiven Zustand also nicht sichtbar, im aktiven Zustand können so aus dursichtigen Schaufenstern jeder Größe Displays entstehen, die man von beiden Seiten betrachten kann. An zahlreichen Messeständen konnte man diese futuristische Technologie sehen. Ob als Tür zu Kühlschränken oder Vitrinen, interaktiven, beratenden Spiegeln oder interaktiven Schaufenstern – OLED Technologie war, auch wegen seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, ein wahrer Publikumsmagnet auf der Messe.

Die Digitale Revolution des POS

Die EuroShop hat uns sehr viel kreativen Treibstoff mit auf den Weg gegeben. Unsere Eindrücke waren sehr vielseitig und haben auch auf der Messe schon viele neue Ideen und Gedankengänge in unseren Köpfen losgetreten. Doch eines haben nahezu alle Impressionen gemeinsam: Sie sind digital und auf einzigartige Erlebnisse ausgerichtet. Wir sind uns sicher, dass die digitalen Trends den Point of Sale in den kommenden Jahren nachhaltig verändern werden. Wer seine Marke fit für die Zukunft machen möchte, kommt deshalb an digitaler Aufrüstung nicht vorbei.